Donnerstag, 16. September 2010

And now, the end is near...

..eigentlich sollte ich ja jetzt unterwegs zum Flughafen sein, Muttern abholen. Allerdings hat sich gestern ein Vogel eingebildet, er müsse ein paar Runden im Triebwerk des Flugzeugzubringers drehen, somit wurde der Flug umgebucht. Also morgen früh aus den Federn...
Morgen früh aus den Federn?? Oha! Morgen, in einer Woche, selbe Zeit - selber Ort. Auf dem Weg Richtung Flughafen, ein Jahr Japan hinter mir lassen und mein Leben in Österreich beginnen.

Zeit, mein Leben hier Revue passieren zu lassen...

# Kein Kulturschock bei der Ankunft; es war alles so, wie ich es mir vorgestellt und erwartet hatte - noch besser! Eine von Grund auf andere Mentalität, eine oberflächliche Freundlichkeit und Höflichkeit (wie man sie auch aus anderen Ländern und Städten kennt), viele Eigenheiten (fängt bei Begrüßungen und Hirarchien an, geht über die Esskultur und Religion bis zum Privatleben) und doch schien mir alles irgendwie vertraut. Kulturschock kam dann bei meinem Heimaturlaub in Österreich...

# Ich bin ein Glückskind =). Mein Labor war eines der Besten - die Studenten unternahmen gemeinsam viel und waren sehr erfreut, ihr Englisch an mir auszuprobieren. Ich habe es tatsächlich geschafft, einige Freundschaften mit Japanern zu schließen. Ganz im Gegenteil zu vielen anderen, die kaum die Möglichkeit hatten, abseits der Arbeit auf der Uni mit Japanern Zeit zu verbringen. Und dabei sind auch welche dabei, die durchaus japanisch sprechen können.

# Mein Professor hat mir bei meinem Fare-well - Essen gesagt, dass er nun versteht, warum ich nie am Labor anzufinden war (nie ist übertrieben, ich war sehr wohl dort =)...) - er hat mich gefragt, was ich denn in Japan alles gesehen habe und wo ich überall war. Ja, ich habe mich bemüht, so viel wie möglich herumzureisen, und trotzdem habe ich noch immer nicht alles gesehen, was ich gerne gesehen hätte. Aber für ein Jahr hier finde ich es ok, und ich komme sicher wieder...

# Ganz im Gegensatz zu Rom habe ich hier auch viele internationale Freundschaften geschlossen. In Rom war ich nicht so erpicht darauf (vielleicht wollte ich mir meine "Energie" auch für "mein" Land aufsparen). Natürlich waren es hauptsächlich Europäer, die ich kennengelernt habe, und ich zähle einige aus Schweden zu einem engeren Freundeskreis. Leider sind fast alle schon wieder weg, auf der ganzen Welt verteilt. Anfangs dachte ich, es ist hart, das Land erst so spät nach allen anderen zu verlassen, aber andererseits macht es mir den Abschied etwas leichter. Und noch nie hatte ich so viele Pläne für Besuche geschmiedet - und auch nie so viele Bekanntschaften nach Wien eingeladen. Ich bin gespannt, ob aus den ganzen Plänen wirklich etwas wird (Schweden ist sicher, aber da wollt ich ja sowieso immer hin).
Freunde, die ich vermutlich nie mehr sehen werde, sind die aus China, Vietnam und anderen Asiatischen Ländern. Es war interessant, Gespräche mit ihnen zu führen, verschiedene Ansichten kennenzulernen; ich denke, das hat mich hier am meisten geprägt. Denn auch wenn Europa aus einzelnen Ländern mit unterschiedlichen Mentalitäten besteht, verglichen zu Asien sind wir doch irgendwie fast gleich.

# Ein Studienkollege hat mich gefragt, was ich denn vermissen werde, wenn ich wieder zu Hause bin. Wo soll ich anfangen??
+ Sushi!!!!!!! Der Fisch hier ist einfach nur der Wahnsinn und ich denke, ich werde wirklich in Österreich kein Sushi mehr essen können. Es ist ja nicht schlecht, das sag ich nicht, aber wenn man den Vergleich kennt, dann kanns GAR NICHTS! Abgesehen davon, gibt es hier so viel mehr Auswahl an Fisch-sorten... ich denke, ich werde endgültig auf selbstgemachtes Sushi umsteigen müssen...
+ Onigiri (Reisbällchen) - total unspektakulär und so lecker. Werd ich auch nur noch selbst-gemacht genießen können, ob ich den Reis aber so lecker hinbekomme wie hier? ...
+ Die Ruhe in den Öffentlichen Verkehrsmitteln - keiner redet laut, keiner telefoniert...
+ In fast allen Restaurants bekommt man vor dem Essen feuchte "Handtücher" zum Hände-säubern. Welch großartige Idee! Das erinnert mich an ein Abschiedsessen mit einem Mädchen aus Deutschland, die das Tuch in die Hand nahm, und ganz entsetzt rief, "Aah, ich hasse das, wenn die Tücher kommen und sie sind nicht mehr warm." Nach dem Hinweis, dass sie bald wieder in München sein wird, wo sie GAR NICHTS bekommt zum Hände"waschen" musste sie dann lachen...
+ Mochi! Meine Japanischen Süßigkeiten - wobei "süß" relativ ist, denn es ist bei weitem nicht so süß wie in Europa. Mein liebstes ist "Daifuku", klebreisteig mit roter Bohnenpaste und Bohnenstücken gefüllt (Anko). Yummy... Und Melonpan.... aber ich habe mich schon mit Rezepten versorgt... =)
+ Die vielen Strom-kabel. Millionen. Ein einziges Wirr-warr an Kabeln, die sich durch die Straßen ziehen. Faszinierend, irgendwie.
+ Die japanische traditionelle Architektur.
+ IRASSHAIMASEEEEEEE - wenn man ein Geschäft betritt; in allen Lautstärken und Tonlagen.
+ Combini - 24/7 - Läden, bei denen man auch um 3 Uhr in der Nacht seine Handy-Rechnung bezahlen kann, wenn man will... wobei: vielleicht ist es eh gut, dass es das in Österreich nicht gibt. Verleitet nur zum "ach, es ist 3 Uhr, ich hab Hunger, ich hol mir schnell was" - Gedanken.
+ Engrish - leally! Ein Genuss, und ich verspotte nicht sondern finde das Englisch der meisten Japaner einfach nur herzig...
+ Shibuya - einfach nur dastehen und die Menschenmeassen beobachten, wie sie sich über die Straßen bewegen; faszinierend.
+ Vieles mehr, was mir alles jeden Tag aufs neue bewusst wird und ich wieder verdränge, da der Abschied naht...

- Nicht vermissen werde ich die Semi () - japanische Zikaden. Sie lärmen noch immer vor meinem Balkon, jetzt nicht mehr so laut wie im Hochsommer, aber noch immer nervig genug. (Hier ein Beispiel-Klang einer Semi.)

Wenn die ersten Sonnenstrahlen erscheinen, geht's los. Die ersten Tage dachte ich, "puh, da ist aber ein Schreiner fleissig, so früh Holz schneiden...". Ohne Witz, es gibt eine Gattung, die wirklich so "zirpt", als ob Holz mit einer Säge geschnitten wird!! (Das wäre dann HIER zu hören. Da sag noch mal einer, das klingt NICHT nach Holz-schneiden... plus: Etwas lauter muss man sich das noch vorstellen...)
- Auch nicht so ganz vermissen werde ich die Hitze gepaart mit bald 100%iger Luftfeuchtigkeit. Aber auch das hab ich überlebt, warn ja nur zwei Monate...


Japan - TOKYO - wird immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben. Und ich komme wieder!!! (Das ist eine Drohung, kein Versprechen =)....)

Jaaa~ ne, off to enjoying my last 7 days in this awesome city...

Freitag, 20. August 2010

5 weeks to go...

Die letzten Wochen brechen an.

In zwei Wochen hab ich meine Präsentation auf der Uni. Bisher arbeite ich Nachts, da die Stichsäge dermaßen laut ist, dass die anderen im Labor unmöglich in Ruhe arbeiten/lernen können. Von daher lautet mein Tagesablauf: Gegen Mittag bzw später aufstehen und gegen 5 Uhr Früh schlafen gehen. Aber nicht mehr lange - die letzten Teile wurden in Angriff genommen, 2 Stück sind noch zu schneiden, und davon ist ca die Hälfte erledigt. Leider brechen mir die Holzsstücke ständig ab, was mich zur Verzweiflung treibt, also bleibt mir nichts anderes über, als alles so gut wie möglich mit Superkleber zu kitten. Aber es wird.

Bei der letzten Besprechung allerdings, wies ich meinen Professor darauf hin: Für den Fall, dass ich meine Nerven verliere, verwende ich "nur" mein Umgebungsmodell (1:1000), da ich sonst komplett ausraste. Was antwortet der mir: Ok. Wär auch in Ordnung.
Nachdem er allerdings meinen entsetzten Gesichtsausdruck gesehen hat, meinte er einlenkend, gut, das große Modell "muss" sein. DAS SAGT ER MIR JETZT??? Jetzt bin ich schon soo weit, und habe auch genug Geld hinein investiert, dann wird das auch fertig gemacht! Im Endeffekt muss es eh in Japan bleiben, es wiegt jetzt schon ca 3 kg und bei 1m Länge krieg ich das schwer in den Koffer...

Es sind bereits viele Studenten abgereist, ein großer Schwung verlässt in der ersten Septemberwoche Tokio. Ich bin so ziemlich die Letzte, die von hier abreisen wird (abgesehen der Studenten, die hier ihren Master machen, der zwei Jahre dauert).
Ein sehr komisches Gefühl. Ich versuche, die letzten Wochen zu genießen (was dann ja in Wien nicht mehr soo möglich sein wird, Arbeit und Diplom fertigstellen....), noch ein bisschen Sushi hier, ein wenig Karaoke da,...

Dann krieg ich auch noch mal Besuch (freu), und knapp 2 Wochen nach der Präsentation steht dann ja auch schon Muttern's Besuch an, und damit bricht meine letzte Woche hier an. Ich werde diese Stadt vermissen. Will irgendwie gar nicht weg.

Und habe beschlossen - falls ich jemals den Geist für einen PhD haben sollte, dann bewerbe ich mich um ein Stipendium für - Tokio. Jawoll. Aber bis ich den Geist habe... ja, da wird noch viel Wasser die Drau runter rinnen...

Freitag, 2. Juli 2010

Random...

... was gibt's zu schreiben?
Wie schon zuvor gesagt, ich könnte jeden Tag Seitenweise Dinge erzählen, noch immer gibt es fast täglich neue Angewohnheiten und Eigenheiten der Japaner, sowie Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Und das, obwohl ich sehr viel Zeit zu Hause verbringe - meine persönliche deadline für die Fertigstellung der Pläne ist nächste Woche. Und das geht sich auch aus; praktischerweise hilft mir das viele arbeiten auch Geld zu sparen. Ich überlege mir doch, im August noch eine kleine Reise zu unternehmen - der Hitze und Feuchtigkeit zu entfliehen und mich ein paar Tage in Hokkaido im Norden abzusetzen. Aber das wird sich noch zeigen. Immerhin muss noch ein Modell gebaut werden. 1m wirds werden, aus Holz... ob ich das mit nach Hause liefern können werde? Vielleicht kann ich's ja im Handgepäck mitschummeln...

Um den tristen vier Wänden doch ab und an zu entfliehen nehme ich ab und an an Aktivitäten mit anderen internationalen Studenten teil. Zum Beispiel die Besichtigung der neuen runway vom Haneda Flughafen - diese soll nächstes Monat fertiggestellt werden und wir hatten die Möglichkeit vor Ort alles unter die Lupe zu nehmen und auch einen kleinen Privat-Vortrag erhalten.
Dann gings heute ins ANA Maintenance Center, einmal so richtig nah bei der Wartung von Flugzeugen dabeisein.

Gestern hab ich mich auch wieder mal mit meiner ehemaligen Tutorin getroffen. Diese hat ja im April graduiert und arbeitet nun schon fleissig für ein großes Japanisches Architekturbüro. Wir waren in einem Izakaya essen und auch wenn wir uns vielleicht nur jedes Monat einmal sehen, so ist der Eindruck noch derselbe wie beim ersten Treffen im Oktober, als sie mich vom Flughafen abgeholt hat: Es scheint, als ob wir uns schon ewig kennen würden. Über Gott und die Welt reden, die Eigenheiten von Japan, das Leben im Ausland... ein angenehmer Abend, und ich hoffe wirklich, dass sie irgendwann der Einladung nachkommen wird und mich in Österreich besuchen kommt. Auch wenn sie nur wenig Urlaub hat, aber zumindest könnte sie ihn von Österreich aus optimal nutzen, wo wir doch so schön zentral liegen und mit einem Stützpunkt sehr viele Länder besucht werden können...

Nachdem ich mich die letzten zwei Monate wieder mal streng auf Diät gesetzt hatte, leiste ich mir nun auch ein paar "Sünden"... Abgesehen vom gestrigen Essen zum Beispiel, welches typisch japanisch und soooo lecker war.
Und. ich. fasse. es. nicht. Ich esse ja eigentlich keine Meeresfrüchte und mit Kaviar kann man mich ja bis nach Australien jagen, ich greif das Zeug nicht an. Aber ich merke doch, dass ich hier alles mögliche Zeugs essen kann und es SCHMECKT! Vermutlich aber auch, weil es einfach so wunderbar angerichtet wird, dass man sich erst gar nicht essen traut und dann einfach nur noch genießt.
Jedenfalls, weiter geht es dann demnächst mit Freunden aus Jordanien und anderen arabischen Ländern in ein - Arabisches Lokal (muss ja nicht immer lokales Essen sein...).
Und das leckere Kaitensushi (10 minuten Fußweg von meiner Wohnung) ruft auch schon nach mir. Ojemine... Und dabei hab ich noch soo viele japanische Gerichte vor mir, die getestet werden müssen...
Aber - dazu muss dann Muttern herhalten. Diese kommt mich ja nochmal besuchen, und wird auch dementsprechend mitziehen müssen. Am Besten jetzt schon mit dem Fasten anfangen, damit auch genug Platz ist, Mama ;).

Jetzt widme ich mich erst mal dem wohlverdienten Wochenende...


Sonntag, 13. Juni 2010

Geburtstage und andere Festivitäten...

... gestern war es also soweit - die Geburtstagsparty der chinesischen Bekannten.

Iniziiert von einem Norweger und einem Ungarn.
Teilgenommen haben neben dem Chinesischen Geburtstagskind meine Wenigkeit aus Österreich, ein Franzose und der Ungar. Eine weitere Chinesin war nicht zu "erwärmen", etwas Zeit mit mehreren Menschen zu verbringen. Ein Amerikaner hat kurz vorbeigeschaut und ein Geschenk gegeben, hatte aber andere Pläne. Der Norwege war nicht aufzufinden. Naja, sie kennt hier halt nicht viele Leute.

Aber trotzdem: Sie war außer sich. Vor Freude. So glücklich hab ich sie noch nie vorher gesehen, und wir haben ein Semester lang doch recht viel Kontakt gehabt aufgrund des Sprachkurses.


Sie hat Geschenke bekommen, ich hab ihr auch eine kleine Süßigkeit (Bisquit-Creme - Rolle) mit Kerzen besorgt, das volle Programm also: Geburtstagsständchen, Geschenke überreichen, Kerzen ausblasen...

Nach fast 2h Tischtennis spielen und ein paar kläglichen Versuchen, mit dem Hoola-Hoop - Reifen zu... hoopen?, gabs noch ein gemütliches Zusammensitzen im Freien und plaudern über die Eigenheiten der verschiedenen Länder.


Sie war sehr zufrieden, hat sich tausendmal bedankt und auch wenn wir nur eine kleine Runde waren, so war es trotzdem oder vielleicht auch genau deswegen ein absolut netter Abend.


*~*

Die nächste Festivität steht übermorgen an: Ein Abschiedsessen in meinem Labor. Ein Kollege "kocht" - der Wunsch des Kollegen, der das Labor verlässt, war: Okonomiyaki und Takoyaki.

Takoyaki: ist eine Teigkugel mit einem Stück Oktopus im Inneren. Es gibt dafür eigene Takoyaki-Bleche (wird demnächst eines besorgt und dann am Ende nach Österreich importiert *g*. Nicht, dass ich Oktopus gern essen würde, aber man kann ja auch andere Sachen in den Teig geben...) (Foto: hier)
Okonomiyaki: ist in Oosaka sehr berühmt (Es gibt einen Japan-internen "Wettkampf" zwischen Oosaka und Hiroshima, wo es das bessere Okonomiyaki gäbe...). Eine Art Pfannkuchen (Mehl, Wasser, Kohl, Ei und rein kommt, was schmeckt: Fleisch, Fisch,.... (Foto: hier)

Wenn man sich so die Fotos ansieht, kann man sich schon fragen: Wie können Japaner so schlank bleiben, wenn sie laufend solch fettiges Zeugs essen? Überall kommt Mayonnaise dazu, im Sushi-Reis ist prinzipiell immer Zucker drinnen, auch bei Udon und Soba - immer mit Zucker! Allerdings: Die Portionen machens aus! Was hier als "eine Portion" gehandelt wird, macht einen Europäer anfangs wohl eher nicht satt. Aber man gewöhnt sich an kleine Portionen, die vollkommen ausreichen...

*~*

Das nächste Event ist ein BBQ-Nachmittag mit internationalen Studenten. Und ein paar Tage später ein Folk-Dance - Event im Park: Ausländer können einen traditionellen japanischen Volkstanz erlernen.

Ja, der Juni wird sehr kulturell und unterhaltsam... :). Schön. Und zu heiss ist auch noch nicht, so lässt sich's leben! Vorallem, weil es auch mit der Diplomarbeit weitergeht - die Theorie ist abgeschlossen (ca 100 Seiten), die praktische Arbeit rennt dahin... kann das Leben schöner sein?!? :)

Montag, 17. Mai 2010

Zum Nachdenken...

.... Eigentlich könnte ich ja über Okinawa berichten, aber das wäre kurz abgehandelt: Sonne, Regen, heiss, schön, viele Korallen. Ok.

In meinem Sprachkurs letztes Semester habe ich eine Chinesin kennengelernt, die für 2-3 Jahre in Japan studiert. Eine etwas anstrengende Persönlichkeit, aber trotzdem nett. Sie ist zum ersten mal weg von zu Hause, ihrer Familie, und dann gleich in ein anderes Land, dessen Sprache sie nicht beherrscht und das auch gleich für mehrere Jahre. Sie wohnt auch in der selben Lodge wie ich und wir haben uns auch schon ab und an zum plaudern getroffen.
Neulich hat sie mich eingeladen - Freunde von der Lodge wollen für sie eine Geburtstagsparty (sie wurde 26) machen, und sie hätte mich dazu sehr herzlich eingeladen.

Und dann kam gestern eine weitere mail.... (übersetzt aus dem Englischen):

"Weisst Du, wie eine Party abläuft?
Ich habe nie eine gegeben und auch nie bei einer teilgenommen.
Auch haben die Freunde gesagt, sie wollen mir Geschenke geben. Ich frage mich, was sie mir schenken wollen... aber ich freue mich schon sehr. Ich habe nie zuvor Geschenke erhalten..."

Was soll man dazu noch sagen? ... Ich werde mich bemühen, ein besonderes Geschenk für sie zu finden...

Samstag, 10. April 2010

Das Ding der Woche... 3. Und 4. Und...

... ich konnte mich nicht entscheiden. Da gibts ja so viele.

Vielleicht ist es der Gesichts-BH (ob das auf Elaine's (Ally McBeal), Mist gewachsen ist?).
Naja, wenns hilft....




Oder doch eher das "Slim Mouth Piece"? Ist doch genial für Menschen mit ner großen Klappe... :)





Wobei mir dann dazu noch gleich dieses Teil einfällt... soll beim abnehmen unterstützen... wobei ich noch nicht ganz herausgefunden habe, WIE das helfen soll... den Magen mit Luft füllen?




Vielleicht finde ich aber auch das die Beste Erfindung, ever: Wenn man sich aufs WC begibt nimmt doch wohl jeder an, dass man dort ein gewisses "Geschäft" erledigen muss. Manchmal dauerts länger, manchmal gehts ganz schnell. Aber dass Japanerinnen (bei Männern kann ich das natürlich nicht sagen) auch beim "schnellen Geschäft" sich genieren und ständig den Knopf betätigen, um ein "Wassergeräusch" ihr eigenes Geräusch übertönen zu lassen, find ich doch irgendwie eigen...


Wobei. Also. Eigentlich finde ich die Geschäftszeiten am Besten:
Wo sonst kann man schon bis 26 Uhr einkaufen??





Oder... NEIN. Meine Damen und Herren, das Ding der Woche. Des Monats. Eigentlich überhaupt und generell:
Jawohl. Ich steh drauf, mir ans Handy/an den Schlüsselbund/an die Tasche/wo auch immer... FLEISCH zu hängen. Oder ein riesen-Onigiri. Jawoll. Is doch klasse. Mal ehrlich. Und es sieht auch verdammt echt aus, fühlt sich auch fast echt an, nur wird es nie zu stinken anfangen! Wenn das nicht eine geniale Sache ist....






Freitag, 9. April 2010

Ich könnte...

... Seitenweise über mein Research berichten.
Was?
Naja, zum Beispiel, dass ALLE Informationen auf Japanisch vorliegen.

Das heißt, es gibt KAUM englische Übersetzungen zu Projekten in Japan.
Das heißt, ich muss MÜHSAMST alle Texte aus dem Japanischen SELBST übersetzen.
Das heißt, ich sitze STUNDEN an einer Seite, scanne sie ein, lasse mit Adobe Text erkennen, muss den Text PER HAND kontrollieren (denn natürlich wird nicht JEDES Zeichen RICHTIG erkannt, und ein falsches Zeichen führt zu einer GANZ ANDEREN Bedeutung).
Das heißt, danach versuche ich, mit diversen Übersetzungsprogrammen, Wörterbüchern usw die Texte zu übersetzen. Die in 8 von 10 Fällen keinen Sinn ergeben und mehrmals kontrolliert werden müssen.

Das heißt, für eine A4-Seite kann ich schon mehr als einen Tag brauchen.

Und dann komm ich drauf, dass die darin enthaltene Info mir NICHTS bringt.

Tja. Wenn das nicht frustriert...

Ich gebe Euch gerne mal eine Kostprobe. Gestern bin ich eine Stunde lang an diesem einem Satz gesessen:
構造体、空調設備、西日を遮る格子状の庇、動線空間、ヱレベータといったワクスペースを支える一切の要素は、外部空間との中間領域にボーダースペースとして統合されている。

Soweit - so gut.

Übersetzung 1:
"Structure, air c
onditioning, eaves block the afternoon sun grid space trajectories, and Wakusupesu Werebeta support any element, which is integrated as a space between the border areas and outside space."

Übersetzung 2:
"All elements that support lattice eaves where the structure, air conditioning facilities, and the setting sun are interrupted, the movement line space, and [wakusupe-su] named [erebe-ta] have been integrated into the middle area with an external space as border space. "

Übersetzung 3:
"The structure, 庇, the traffic line space of the lattice condition which blocks air conditioning equipment and west day, all element which supports the framework space such as [werebeta] is integrated in the intermediate territory of the external space as the border space."

Noch Fragen?

Nein? Dann lieber Fotos... :)

Samstag, 20. März 2010

Spring!

Nein, nicht hüpfen.
Frühling!
Jawoll, er ist da. JAAAAAA!!!!!
Was ist passiert die letzten Tage/Wochen...





Meine Eltern waren hier! 6 Monate sind eine sehr lange Zeit, und ich habe mich wahnsinnig gefreut, als ich sie am Flughafen abgeholt habe. Frisch und ausgeschlafen warn sie (haha; das kann aber auch nur Ihnen passiern, dass sie wegen Überbuchung in die Business-Class upgegraded werden...), und natürlich bin ich mit Namens-Schildchen dort gestanden, damit sie mich in der Masse auch gleich finden :).

Noch mehr gefreut hab ich mich, dass ihnen die Stadt gefallen hat! Nachdem ja eigentlich nie wirklich Interesse an dem Land bestand (woher hab ich eigentlich bitte meine Verbundenheit zu Japan? Ich glaube, ich war in meinem früheren Leben Japaner) war ich der Hauptgrund, dass sie es endlich hier her geschafft haben, und ich meine sagen zu können, dass Sie die Reise nicht bereut haben.
Es war eine gut ausgewählte Zeit, wenn auch vielleicht 1,2 Wochen zu früh.

Nicht mehr zu kalt, aber die Kirschblüten waren leider erst im Anfangsstadium. Ende März soll es dann in Tokyo soweit sein - ein Meer von weiß-rosa. Picknick ist schon ausgemacht, muss ja sein, wenn wir halt zwischen den Millionen von Menschen ein Platzerl finden werden...

Wir sind viel herumgegangen, mein Auftrag, die Eltern auf Trab zu halten, wurde erfolgreich erfüllt (jeden Tag stundenlanges hadschen;). Allerdings hatte ich den Plan nicht zu Ende gedacht - ich war ja mit dabei. Sprich - ich war selbst immer fix und fertig :).Kamakura, Kawagoe, Nikko (Reihenfolge der 3 Fotos) und alle Schönheiten Tokyos in einer Woche gesehen - wenn das nicht eine Leistung ist!


~*~
Das Heimweh vergeht, wenn ich jetzt so auf dem Balkon stehe, in kurzen Hosen und T-Shirt (= Pyjama), und im Garten darunter die paar Kirschbäume sehe, die auch demnächst blühen werden. Ja, jetzt fängts erst richtig an!

Der Winter war etwas hart - trist, kalt;.. mit der Sonne und den steigenden Temperaturen aber merke ich, warum ich hier bin... Es fängt gerade ein neuer Abschnitt in Japan an für mich und ich genieße jeden Tag, da die Zeit rennt. 6 Monate schon vorbei!! 6 Monate nur noch!!!!!! Aaaaaaah, Stress, mir rennt die Zeit davon!!! Es gibt noch sooo viel zu sehen!!!
Habe mir eine Liste geschrieben und die wird nun sukzessive durchgegangen. Orte, Gärten, Museen, Tempel.... das muss alles noch rein in die Zeit hier. Also, abarbeiten!

Geht auch gleich los - Mittwoch fährt der Nachtbus nach Kyoto. 5 Tage Kansai-ban (= Dialekt im Westen Japans). Kyoto (die frühere Hauptstadt;) - Tempel, Geisha, Flohmarkt (= Kimono, mal wieder ;)...), Tempel, Tempel, Architektur, ...
Dazu noch Uji (alte Architektur), Ôsaka und wenn sich das alles ausgeht noch 1,2 kleine Städtchen nahe Kyotos.
Nach der Rückkehr nach Tokyo Picknick und Hanami (= "Blüten schaun"), da die Kirschblütenzeit dann am Höhepunkt sein sollte. Dass ich gleich drauf ein erneutes Meeting am Labor habe, ich dieses Monat aber nicht wirklich viel Zeit hatte, was zu researchen, verdränge ich gerade sehr erfolgreich... ;).

Und Mitte April gehts dann ja auf nach Okinawa *freu*. Seit ich als Kind den Film "Karate Kid 2 - Entscheidung in Okinawa" gesehen habe, wollte ich dort hin. Jahrzehnte später ist es soweit. It's gonna be legendary...



~*~


Montag Abend findet ein Abendessen im kleinen Kreise statt - zu fünft in einer Bar in Shibuya (ein Kollege vom Lab hat sie vorgeschlagen). Es wird nicht offiziell mein Geburtstagsessen, da ich eigentlich nur ungern meinen Geburtstag feiere. Aber alleine wollt ich heuer auch nicht zu Hause sitzen, von daher wird es hoffentlich einfach nur ein netter Abend mit einer Österreicherin (= moi), einer Deutschen (= ausnahmsweise ;)...) und 3 Japanern (= von meinem Lab). Juhu, japanisch Gratis-Sprachkurs ;)...

~*~

Meiner letzten Hochrechnung nach habe ich bisher mehr als 5500 Fotos in Japan gemacht - eine "kleine" Auswahl davon gibt es immer wieder in meinem Facebook-Profil zu sehen. Natürlich gibt es auch einige Leute, die nicht im FB sind, falls ihr an fotos interessiert seid gibts hier links zu den alben:

oktober:
http://www.facebook.com/album.php?aid=117844&id=659254704&l=1f3f2e2ba6

november:
http://www.facebook.com/album.php?aid=120095&id=659254704&l=ff476e5445

dezember:
http://www.facebook.com/album.php?aid=129333&id=659254704&l=772c5b3c4a

jänner:
http://www.facebook.com/album.php?aid=137213&id=659254704&l=fe865b7380

feber:
http://www.facebook.com/album.php?aid=143584&id=659254704&l=7134d9a58d

märz:
http://www.facebook.com/album.php?aid=154740&id=659254704&l=eec8e84d31


Und heute Abend - SHABU SHABU (= jap. Fondue)!

Mahlzeit...

Mittwoch, 10. März 2010

Happy White Day

Kennt ihr nicht?

Na dann: Es ist das äquivalent zum Valentinstag.

Der ist ja am 14. Feber, bekannterweise.
Ich persönlich bin ja kein Fan dieses Tages (tja, Romantik liegt mir halt nicht). Aber: In Japan ist das DIE große Sache.
Überall pink.
Schleifen, Blumen, Mascherln.
Schokolade.
Stände werden aufgebaut, wo man überteuerte Pralinen kaufen kann. Alles, was das Herz begehrt.

Auch zum selbermachen gibts Herz-Formen, Geschenkspäckchen, Rüschen undundund.
Denn: Der Valentinstag ist DER tag für japanische Frauen. SIE schenken dem MANN Schokolade.
Nicht umgekehrt.
Keine Blumen für d
ie Frau, nein.
Jedes Geschäft ist auf den Valentinstag ausgelegt, so auch das "Loft" - ein gefährlicher Laden, der alles besitzt, was das Herz begehrt. Zu halbwegs passablen Preisen. Ich geh da nur ungern hin, weil die Kreditkarte in der Brieftasche ständigt zuckt...
Zur Valentins-Zeit, allerdings, war es nicht schwer, den Laden zu meiden.
Es gab da so einen Jingle - ich kannte das Lied zwar nicht aber es wurde von einer Frau in piepsiger Japaner-Stimme gesungen und beinhaltete "Crush, crush, crush... I've got a crush on you". Das war eigentlich so ziemlich das ganze Lied.
Das Problem dabei: War der Jingle zu Ende, ging es von neuem los.
Und nochmal.
Und nochmal
Und nochmal.
Nach 15 min in dem Laden KANN man nur durchdrehen.

Nun denn, am 14. März, genau ein Monat später, ist der "White Day". Jaaa, endlich kommen die Herren zum zug. An diesem Tag "antworten" die beschenkten Männer ihren Frauen, ebenfalls mit Schokolade.
Wieder eine gute Zeit, das "Loft" zu meiden: Der selbe Jingle. Auch eine japanische Stimme. Diesmal singts ein Mann. Und wer glaubt, dass die Frauen-Version schlimm war, der irrt sich gewaltig - ich hielt es genau 3 minuten aus, dann musste ich flüchten.
Wie muss das erst zu Weihnachten in dem Laden gewesen sein....

Wenigstens konn
te ich wieder ein Foto für das "Ding der Woche" ergattern:

Hm. Wer möchte nicht gerne einen schönen Mund, ein schönes Lächeln haben. Ob das hilft...!!??
Ich kann ja nix für meine große Klappe, vielleicht kann mir das Slim mouth piece Abhilfe schaffen... Sachen gibts; die gibts glaub ich nur in Japan...

Dienstag, 9. Februar 2010

Englisch in Japan

Wikipedia sagt über "Engrish" (wohlgemerkt: mit "r"):
"...ist die leicht humoristische Bezeichnung für insbesondere von Asiaten gesprochenes/geschriebenes fehlerhaftes Englisch. Häufig bezieht sich der Begriff Engrish auf syntaktisch und/oder orthographisch nicht korrekte englischsprachige Schlagwörter oder Sätze."


Eine unterhaltsame Seite dazu findet sich hier:
http://www.engrish.com/
Englisch generell ist eine sehr unterhaltsame Sache hier in Japan...

Ich möchte Euch gerne Beispiele aus meinem Alltag geben.


A)
Wir stehen vor einer Wand. Eine Wand in einer U-Bahn - Station. Mein Professor und einige Studenten. Auch meine Tutorin. Die will mir erklären, warum wir vor dieser Wand stehen und sie so genau beobachten.

"Dis is lambdas!"
erklärt sie mir.

Aha.
Hä?

"Lammbd as!"
lächelnd wiederholt sie das für sie wohl sehr logische Wort.

Ich hingegen glaub, ich spinne. "as" klingt bei ihrer Aussprache gewaltig nach "arse", und nachdem ich das erste Wort sowieso nicht zuteilen kann, kann ich die Assoziation zu einem Hintern nicht wirklich herstellen....
Nach dem vierten Mal wiederholen des Wortes, gehts in Zeichensprache über.

"Lammbd. LAMMBD."
während dem wiederholen des Wortes deutet sie ein Stampfen auf den Boden an.

Aha! "Rammed!" Des Rätsels Lösung Teil 1.
Und was war der oder das "as"??

"As. AS. AS! We live on as."

Oh.
"Earth? Rammed earth??"
"Yes, what I said,
lammbd as!" bestätigt mir meine Tutorin.... Aber stets lächelnd und sehr geduldig. Naja, ich bin ja nicht so vom Fach...


B)
Einfach nur herzig: Modellbau am Institut für die Ausstellung.
Ich geh da etwas rescher ran, da ich nach vielen Stunden des Modellbaus schon recht gut einschätzen kann, wie man die Dinge angreifen kann (noch dazu war unser Modell SEHR robust gebaut).
Mein Kollege bzw "sempai" (Sempai = jemand, der schon länger als man selbst bei einer Organisation oder ähnlichem dabei ist - egal ob älter oder jünger.) zu mir:

"Pu-riis taddsch sohutori."
Logische Antwort von mir: "Nani??" (= Was??)

Ah.
"Please touch softly!"
Alles klar...


C)
Ich möchte in meiner Präsentation auf japanisch anmerken, dass ich:
zwar von Wien gekommen bin, ABER: meine Familie lebt in Kärnten. Sprich: ICH komme ursprünglich AUCH von dort. Sollte irgendwie selbsterklärend sein.
Mein Sempai merkt an, dass ich das "aber" weglassen kann. Ist nicht notwendig. Sagt man so in Japan nicht.

Eine kleine Diskussion entfacht, denn ich finde, es wäre ein Punkt, der herauszuheben ist. Nach einer viertel Stunde vor und rückwärts übersetzen meiner beiden Sätze (es ging einfach nur darum, den zweiten Satz mit "Aber" zu beginnen, oder nicht), zögert mein Sempai kurz. Und meint dann aus heiterem Himmel:

"Aaaah. Ahh!! Ich verstehe. Also, Du kommst von Wien. Aber Deine Familie kommt aus Kärnten. Also Du auch."

Ja halleluja! Hat nur 20 Minuten gedauert, das zu klären!...
Immer lustig hier. Tragisch ist nur, dass mein Englisch schlechter wird, da man mit der Zeit einfach immer simplere Sätze bildet und immer einfach sprechen anfängt, weil sonst immer nur freundlich genickt wird, aber NICHTS verstanden.
Und Japaner sind da meist leider so wie Chinesen: Sagen "Ja", haben aber in Wirklichkeit NICHTS verstanden und fragen nicht nach...

Sonntag, 7. Februar 2010

Märchenstunde...

Lasst mich Euch von einem Märchen erzählen.
Wie bei uns "Hänsel und Gretel" oder "Schneewittchen" sind auch hier Märchen sehr beliebt. Ein bekanntes lautet auf den klingenden Namen
"浦島太郎" (= "urushima tarô").
Vor einiger Zeit kam diese Geschichte im Japanisch-Kurs vor, und unsere Lehrerin hat sie uns erzählt.



"Tarô-san geht am Strand spazieren, als er Kinder beobachtet, die eine Schildkröte belästigen. Er rettet die Schildkröte, die ihn zum Dank auf eine Reise einlädt - sie tauchen gemeinsam ins Meer und Tarô-san findet sich bald in einem wunderschönen Meeresschloss wieder. Die dortige Prinzessin heißt ihn willkommen, es gibt leckeres Essen, Gesang, Tanz, alles, was das Herz begehrt.
Tarô-san gefällt es, also bleibt er. Zwei Tage; Zwei Wochen; Zwei Monate; Zwei Jahre.

Schließlich merkt er, dass er sein zu Hause vermisst, und seine Mutter wird sicher schon krank vor Sorgen um ihn sein. Also will er wieder an die Oberfläche.
Traurig gibt ihm die Prinzessin eine Box als Geschenk mit und die Schildkröte bringt ihn wieder an die Oberfläche.
Tarô-san läuft voller Freude Richtung zeines zu Hauses, als er plötzlich vor: NICHTS steht. Das Haus - weg. Er fragt verzweifelt einen alten Mann, der vorbei geht, wo denn sein Haus hinverschwunden sei...
Der Mann ist verwundert. Ja, da stand einmal ein Haus... vor 100 Jahren!
Die zwei Jahre unter dem Meer entsprachen also 100 auf der Erdoberfläche...

Verzweifelt erinnert sich Tarô-san an das Geschenk und öffnet dieses traurig. Heraus steigt Rauch und - POOOF - Tarô-san verwandelt sich in einen alten Mann......"


"Ja. Was denkt ihr nun, was ist die Moral von dieser Geschichte??" fragt uns die Lehrerin.

Grandiose Antworten:
"Rette niemals eine Schildkröte."
"Wenns dir gut geht - bleib da, wo du bist."
"Öffne nie ein Geschenk von einer Frau..."
...

Nein meine Lieben, alles falsch.
Die Moral: wenn Du Deine Familie nicht ehrst, für deine Eltern nicht sorgst, nicht fleissig arbeitest, sondern lange Zeit einfach nur nichts tust, feierst, usw... dann wird das Schicksal Dich bestrafen.

Sowas kriegen die Kinder hier in jüngsten Jahren vorgesetzt. Da lob ich mir doch die verbrannte Hexe.... ;).


Montag, 18. Januar 2010

Auf ein Neues…

Ist schon wieder länger her, seit ich etwas zu sagen hatte. Nicht, dass nichts schreibenswertes passiert wäre, allerdings… teilweise keine Zeit, keine Lust, …

Weihnachten ist also vorbei, und wir sind schon mitten im neuen Jahr. Wo beginnen?

Die Weihnachtszeit ging so schnell vorbei, wie sie angefangen hatte. Ein schönes Weihnachtsgeschenk kam in Form eines Besuches kurz vor dem Heiligen Abend in Narita an.

Im Gepäck (abgesehen von Unmengen an Schokolade u.Ä, weswegen ich jetzt auf Nulldiät gesetzt bin, aber das ist ein anderes Thema…) eine riesige Schachtel voller Weihnachtskekse von Frau Muttern – für die „bônenkai“ (= end of the year – party) meines Labors. Über diese haben sich übrigens alle gefreut, vor allem die Jugend war schwer begeistert. Kekse in dieser Art und Weise gibt’s hier zwar, aber nur in ausgewählten Läden und zu dementsprechenden Preisen. Ein paar wurden natürlich zurückgehalten und von mir persönlich verspeist, nicht, dass ich nicht anderen die Kekse gegönnt hätte, aber… mja, Mutti’s Kekse sind halt mal zuu gut =)!

Besinnliche Weihnachten mit einem Mini-Christbaum und Geschenken gehabt;

schöne Festtage (theoretisch, und die Uni hat zu, aber Festtage sinds ja hier nicht, da Weihnachten kein offizieller Feiertag ist) mit

Sightseeing bei um die 10-15 Grad verbracht (z.B. Tsukiji (= größter Fischmarkt der Welt);


Silvester mit Bekannten lecker essen gegangen, um dann um 0 Uhr in der U-Bahn zu stecken (naja, das geht so nicht, nach einem Essen verlangt der mein Körper nun mal nach was Süßem, also mussten wir uns vorher noch auf die Suche nach etwas Essbarem machen.) und in einem Abteil voller Ausländer das neue Jahr begonnen.

Wir befanden uns auf dem Weg zum Tokyo Tower und dem naheliegenden Zôjô-ji. Um Mitternacht werden in Japan 108 mal die Tempelglocken geläutet. Die vielen Luftballons, die gleichzeitig steigen gelassen wurden, haben wir leider verpasst.


Feuerwerk? Ist nicht! Silvester entspricht unserem Heilig Abend – Ruhe, Besinnlichkeit, Beten: Menschenmassen waren auf den Beinen, um für Glück, Gesundheit und vieles Mehr im Jahr des Tigers zu beten. Schön war’s.

Geburtstag; Noch mehr Sightseeing;


Und schließlich das Ende der Ferien/des Urlaubs/des Besuches. Der Alltag kehrt wieder ein.

Mit ihm die Verzweiflung – der Grund meines in-Japan-seins. Diplomarbeits-Depressionen sind keine Seltenheit und mich hat es auch erwischt. Was tu ich hier? Wo soll ich anfangen? Was kann ich denn? Was bringt es mir für Österreich? Fragen über Fragen.

Endlich aufgerafft, meinen Professor angesprochen und ein Licht am Ende des Tunnels erblickt. Also, auf, auf und ans Werk.

Dazwischen die Stadt besichtigen und erleben:

Eislaufen auf Nicht-Eis (=Kunststoff. Witzige Erfahrung) - und nebenbei gleich Eislauflehrerin für Studenten spielen, die an diesem Tag tatsächlich das erste Mal am "Eis" standen...



Aktuell: einen Tag in der Sumo-Arena verbracht.

Weiters das Land bereisen – Sapporo steht am Plan, allerdings sollte ich da einiges einpacken, da oben ist es kalt und Schnee… hier in Tokyo gab’s bisher nicht mal Minusgrade und mich friert es täglich aufs äußerste….

Na dann, zurück zum Alltag und dem researchen…