Samstag, 5. Dezember 2009

Das Ding der Woche... 2

Wer hat sie nicht: lästige Mitesser im Nasenbereich.

Damit
ist jetzt Schluss!

Dank dem fantastischen... ja, "Gerät"... "Stab"... was auch immer... kann man sie mit einem kurzen Handgriff leichtestens entfernen.


Wie man auf dem Foto auch als Beispiel sehen kann (Kreise mit den weißen Pfeilen) .... brrrrrr
!


Samstag, 28. November 2009

Frag niemals ein Japaner, ob das ein "Ginko" - Tree ist...

... denn er / sie würde nur verwirrt dreinschaun.
"Ginko" - ist nämlich ein Japanisches Wort. Aber es heißt "Bank" (= wo man sein Geld einlagert, nicht die Bank zum sitzen...).


Der Baum heißt "銀杏" (=ichô). Und von den 銀杏 gibt es hier Millionen, welch Untertreibung, Milliarden!

Besonders im Herbst (siehe vorheriger Blogeintrag) ist die Farbenpracht ein voller Genuss - ich kann mich nicht erinnern, in Europa jemals so ein schönes Gelb gesehen zu haben.




Die "Koyo"-Zeit (= ein paar Wochen im Jahr, zwischen September und Dezember - langsam vom Norden nach Süden wandernde Verfärbung der Blätter) ruft, und jeder Japaner und Nicht-Japaner folgt. Bei schönem Wetter sind die berühmtesten Plätze überfüllt und es werden Unmengen an Fotos des Naturschauspiels geschossen.

Gestern zum Beispiel ging es zur Besteigung des "Takaosan" - der Hausberg Tôkyô's.
"Berg" ist lieb - 599m ist er hoch.
Und trotzdem recht anstrengend (vorallem der Abstieg, da wir nicht den gepflasterten Weg nahmen, sondern uns durch das nasse und rutschige Unterholz gewagt haben). Aber - es hat sich gelohnt, wenn auch die Koyo-Zeit hier schon fast wieder vorbei ist...




Und mit Schrecken musste ich mal wieder feststellen - ich bin zu groß für dieses Land... ;).



Samstag, 21. November 2009

Freitag, 13. November 2009

Nach Halloween kommt Weihnachten...

Halloween gut überstanden in einer Disco in Shibuya. Ich bin zwar nicht begeisterter House-Hörer, aber ab und an kann es auch unterhaltsam sein, und so war dieser Abend ein ausgesprochen lustig.
Mittlerweile hat sich hier ein kleiner Freundeskreis gebildet, durch den Sprachkurs: hauptsächlich Deutsche (ich bin die einzige Österreicherin bisher) und Schwedinnen.

Meine Japanisch-Kenntnisse erweitern sich Tag für Tag, und ich merke, wie ich immer mehr verstehe. Allerdings bereitet das Reden noch Schwierigkeiten. Aber es war ja auch in Italien nicht anders, bis ich eines Tages munter drauflos plappern konnte - mit Fehlern zwar, aber verstanden wurde ich doch immer. Leider (?) ertappe ich mich hier oft, dass mir Wörter nur auf Italienisch einfallen und ich ewig überlegen muss, wie das denn jetzt auf Japanisch (oder sogar Englisch) heißt... ist aber auch verwirrend, sich in mehreren Sprachen abwechselnd zu unterhalten.

Es wird kalt! Ja! 12 Grad des Nächtens, brrrrrrr ;))))))) *weiß von den Minusgraden und Schneefällen in Österreich Bescheid*

Und bald ist Weihnachten!



Kaum ist der Wahnsinn Halloween vorüber, die Regale samt schrecklicher Kostüme ausgeräumt (wobei "schrecklich" eher als "schrecklich sexy" zu definieren ist. Ein "verhüllendes" Frauen-Kostüm gibts hier nicht wirklich, außer, Frau möchte als Kürbis verkleidet gehen...), gruselige Kitsch-Musik mit achsoschaurigem gekicher hinterlegten Effekten abgestellt, schon ist Platz für neue Verkleidungen...

Mein Professor hat mich schon darauf vorbereitet, dass man zu den End-of-the-year - Parties in Japan verkleidet kommt (es läuft nicht wirklich unter "Weihnachtsfeier", da dieses Fest hier nur dem Kommerz dient - Weihnachten ist hier ein Fest, welches man mit dem Freund oder der Freundin feiert. Während der erste Jänner (und in Folge die Feiertage 2. und 3. Jänner) der höchste Feiertag im Jahr ist und mit der Familie verbracht wird.). Eigentlich hab ich für mich ja den Weihnachtsengel vorgeschlagen, aber bei der Auswahl an Kostümen... ob ich mich da beim Professor beliebt mache? :)

Überhaupt soll das Fest mehr auf "westlich" ausgelegt werden (mirzuliebe). Auch ein Weihnachtsbaum wird bei IKEA gemietet. So ein richtig großer. Und es gibt leckeres Essen... achja: was wird in Österreich denn traditionell zu Weihnachten gegessen?
Ich kenne es als Tradition unserer Familie, dass es hauptsächlich Fisch gibt.
Ok, Fisch soll es sein... oder Essen, in FORM von Fisch. Ich bin gespannt! Und was gibt es sonst noch?

--> Leckere Weihnachtskekse!! Die kann ich besorgen. Ich lass sie aus Österreich einfliegen!

Jetzt muss ich nur noch meine Mutter einweihen, dass sie (wie jedes Jahr) ihre Vorsätze bleiben lässt (nächstes Jahr back ich KEINE Kekse mehr, könnts schaun, was machts!) und eine Extra-Ration für ca 30 Leute mitbäckt... Der "Glögg" von IKEA ist schon gekauft, und durch die Verkommerzierung blüht Tokyo langsam aber doch zur schön beleuchtet und geschmückten Stadt auf und versetzt mich in Weihnachtsstimmung... komisch, in Österreich wollte ich bis zum 20.12. nie was von Weihnachten wissen, aber hier.....

*Deck the Halls with boughs of holly falalalala, lala lalaaa...*

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Das Ding der Woche... 1

Man glaubt kaum, welche Sachen hier in dieser Stadt zu finden und kaufen sind...
deswegen will ich euch jede Woche (wenn möglich) eine neue "Nettigkeit" präsentieren.

Heute - für den Single-Mann (oder auch die Single-Frau, je nachdem...) ein absolutes "must-have".

Nach dem harten Arbeitstag sich am Schoß des Partners ausruhen - geht nicht?

Geht doch!
:




Na bitte! Viel Vergnügen...

Sonntag, 25. Oktober 2009

Freitag, 23. Oktober 2009

Sakura Nabe....

"Nomikai" also.

Ein gemütliches kleines Restaurant, im typisch japanischen Stil...
Beim betreten begrüßen uns die zwei Inhaber und leiten uns gleich über eine kleine Treppe in den ersten Stock - in ein Tatami-Zimmer.

Obwohl noch nicht alle anwesend sind, wird schon kräftig Bier bestellt, welches hier übrigens gar nicht so schlecht schmeckt. Als erste Snacks gibts leckeres Gemüse mit eigenwilligem Pflaumen-Dip. Aber den kann man ja weglassen.

Was kommt als nächstes auf den Tisch? Sieht aus wie Sashimi.
Ahja, ro
hes Pferdefleisch. Mmhm.

Mein Professor grinst mich an: "Challenge!"
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Der hat ja keine Ahnung...

Alle greifen genüsslich zu, also fass ich all meinen Mut zusammen und probiere mich am ersten Pferdefleisch meines Lebens. Ja, es war nicht schlecht, besser als erwartet.
Allerdings, die "Spezialität" dahinter erschließt sich mir bis heute nicht....
Der nächste Teller. Das selbe in Weiß. Dieses Fleisch kommt vom Kopfbereich des Pferdes, unter der Mähne.... zumindest, wenn ich es richtig verstanden habe. Auch das wird probiert.
Gleiche Erkenntnis - war ok.


Der Hauptgang, das eigentliche "nabe".
Ein Topf mit rohem Fleisch und einer undefinierbaren Sauce, über die "dashi" (jap. Fischsuppe) geschüttet wird und dann aufgekocht wird. Dazu gibt es Zwiebel, Mehlkügelchen (sehr eigenwillig) und Nudeln.

Ein Schälchen mit einem rohen
Ei darin steht auch schon für jeden bereit. Aha? Leert man das dann über das fertige Fleisch? . . . Äh. Nein.

Wenn das Fleisch fertig ist, nimmt man es aus dem Topf, taucht es in das gequirlte Ei ein und isst. Mahlzeit!...

Zum Abschluss des Essens gibts dann noch Reis-Omlett - Rein in den Topf, dashi drüber, ein neues Ei drüber, etwas köcheln lassen, fertig. Wenn ich das gewusst hätte, vielleicht hätte ich bis zu diesem Gang des Essens gewartet....

Nichts desto trotz - ein netter Abend, eine Mutprobe für mich, sozusagen.


Wir sitzen noch beisammen, und mit einer Mischung aus Brocken der Japanischen Sprache und Englisch kann ich mich überraschend gut unterhalten.

Nach verlassen des Lokals geht es weiter in eine Bar, um ein Dessert einzunehmen.
Schon mal eine Bananen-Pizza probiert? Nette Idee und ist auch lecker!

Ein Kollege war auch noch so nett, mich nach Hause zu begleiten, da Nacht (nach 12 Uhr) und Frau und alleine und so...
Alles in allem sehr gut unterhalten.

Nur das Essen... ja, es wäre vielleicht ganz gut gewesen....

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Wenn ich nicht bei jedem Bissen Black Beauty auf der Weide galoppieren gesehen hätte - mit wallender Mähne und in Zeitlupe... Irgendwie war mir den Abend über doch etwas flau im Magen...

... to be continued ...

Dienstag, 20. Oktober 2009

Ich weiß nicht, ich weiß nicht...

Ein anstrengendes Wochenende liegt hinter mir, worauf ich gerne in einem späteren Beitrag näher eingehen würde.

Morgen ist "nomikai" - ein Willkommens-Trinkabend für mich und eine(n) weitere(n) StudentIn, bzw eine fare-well-Feier, da zwei StudentInnen das Labor verlassen.

Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Klang doch lecker, was mir Aki so erzählt hat.

Es gibt "nabe".

"nabe" wäre dann übrigens ein Äquivalent zum chinesischen "hot pot" (auf japanisch: "hotto potto" - ach, ich liebe die Aussprache der Japaner...) oder einfach nur Eintopf.
"sakura nabe" wäre es, um es genau zu sagen, weil sich das ein Student ausdrücklich gewünscht hat. Soll seeeehr lecker sein.
Mmmmh. Stell ich mir interessant vor.
"sakura" heißt ja bekanntlich "Kirschblüte".

"Ohja, das auch." - erklärt mir Aki.
"Aber in diesem Fall bedeutet "sakura nabe" Eintopf aus PFERDEFLEISCH."

Ja wie? Nicht im Ernst jetzt, oder??

"Ist eine Delikatesse!" - Ah eh??
"Ja, schmeckt sehr gut!" - Ah eh??????

Ich weiß nicht, ich weiß nicht.
Wär schön unhöflich von mir, das Essen zu "verweigern". Andererseits steht Pferdefleisch auch nicht wirklich auf meinem Metabolic-Plan. Oder generell auf meiner Einkaufsliste....


Mal sehn, wie mutig ich morgen sein werde...

... to be continued...

Freitag, 9. Oktober 2009

Ausziehen - Einziehen

10/07/2009

Der Portier (ich erfahre heute, dass er Akira heißt) ist schon richtig vernarrt in mich. Und als ich erwähne, dass ich auf der „Toudai“ studiere, zückt er gleich seinen Fotoapparat. Bitte ein Foto mit mir. Toudai! Die Beste Uni Japans!! Und ICH studiere DORT??? Ich hab nun wohl einen schwer intelligenten Eindruck bei ihm hinterlassen… hm.

In der überfüllten U-Bahn geht’s gen neue Heimat. Und das Zimmer ist… was soll ich sagen.

Klein? Ja. Aber es ist nicht schlimm; was brauch ich großartig.
Vor allem das Bad ist sehr gelungen. Ein WC und ein Waschtisch. Und wenn man sich duschen möchte, wird der Waschtisch gedreht, er verschließt das WC und ein Bereich zum duschen wird frei. Auf 1,5m² ist alles untergebracht, was man im Bad braucht.
Und ich habe sogar einen eigenen Balkon!


~*~

Auf der Bank (die selbe wie gestern, die Dame erinnert sich anscheinend an uns) bekommen wir eine Einführung in Sachen „Wie zahle ich einen Betrag auf ein Konto ein“. Simultan zeigt sie meiner Kollegin aus München und mir, wie das geht. Ob wir das beim nächsten Mal alleine schaffen werden, ist fraglich!

~*~

Eigentlich ist im September Taifun-Zeit, aber dieses Jahr gabs da nur 2, deswegen werden für Oktober noch welche erwartet. Heute Nacht war dann einer da. Ein unglaublicher Sturm und Regen Regen Regen. Als ich um 13 Uhr zu meinem Meeting mit meinem Professor ging, schien die Sonne und der Himmel war blau wie nie zuvor.

~*~

10/08/2009 – Research

Mit meinem Professor wurde mein Research-Thema besprochen. Es klingt wahnsinnig interessant, er hat mir seine derzeitigen Themen gezeigt und mir angeboten, entweder ein eigenes zu machen oder bei einem „einzusteigen“.

Zusätzlich dazu bekam ich eine Einladung nach Kobe zu einem Erdbeben-Test. 1:1 Modelle werden da auf Platten gestellt, die ein Erdbeben nachahmen, um die Konstruktion und ihre Resistenz zu beobachten. Das Institut übernimmt meine Anreise-Kosten (damit hätte ich nie gerechnet!) und Aki hat mir angeboten, das Wochenende in Kobe in ihrem Elternhaus zu verbringen. Oioioi. Kaum eine Woche hier, und schon eine Einladung in ein japanisches Familienhaus…

Abends ist es zwar kühl, aber am Balkon stehend eine kleine Skyline von Tokyo zu betrachten kann schon was...





~*~

… to be continued…

Von Amtswegen und anderen Schwierigkeiten...

10/05/2009 – Von Akihabara zum Campus

Am Nachmittag treffe ich mich mit Aki am Campus, wo ich später wohnen werde und wo auch mein Professor sein Institut hat.
Auf dem Weg dorthin komme ich bei Akihabara vorbei – dem Technik-Viertel schlechthin – Elektronikshops und –stores en masse. Und: da steht ein Mädchen, im Maiden-Kostüm. Die ist nie älter als 12!!! Oder doch?? Da steht noch eines…. Sie verteilen Flyer für ein Maiden-Cafe… Die sind hier
sehr beliebt, anscheinend. Ich hab auch ein "Usagi" (=Hase) - Cafe gesehen. Die Kellnerinnen dort sind mit Hasenohren ausgestattet….

~*~

Aki stellt mir dann auch gleich meinen Professor vor. Etwas holpriges Englisch, das wird lustig werden…
Ich bekomme einen eigenen Tisch, einen Schlüssel für das Labor und mir zuliebe soll es auch ein "nomikai" geben – ein Willkommenstrunk. Und Essen wolln sie auch mal gehen. So viel Ehre?

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10/06/2009 - Der Tag der Amtswege…

Wenn man sich in Japan länger aufhalten will, arbeiten, studieren, ein Handy haben will, ein Bankkonto, was auch immer – dann braucht man eine Alien Registration Card. Die gibt’s beim City Bureau Office. Dort angekommen treffen wir auf einen Bekannten von Aki, der ebenfalls als Tutor tätig ist. Wie sich herausstellt, für eine Architekturstudentin aus München, die dann auch auf meinem Gang in der Lodge wohnt.
Also gehen wir die weiteren Wege gemeinsam.

a) Alien Registration
Das geht ganz schnell, eigentlich. Nur Zettel ausfüllen, ein wenig warten, fertig.

b) National Health Insurance
Das geht eigentlich auch ganz schnell… Zettel ausfüllen, ein wenig warten, fertig. Kostet auch nur knapp 7 EUR im Monat.

c) Bankkonto eröffnen
Eine echte Herausforderung. Aber wir werden behandelt wie Könige. Ob es in jeder Bank so ist, weiß ich nicht, aber in dieser gab es übrigens 3 Leute, die aufgereiht an der Wand standen, und sich jedes Mal, wenn jemand vorbei ging, verbeugt und mit "irasshaimasen" (= treten sie ein; Willkommen) gegrüßt haben. Arbeitsplatzbeschaffung??
Wir schaffen es schließlich und werden im Komitee aus der Bank gelassen – die hat nämlich schon seit ner halben Stunde zu…

d) Handy
Das ist auch so ein eigenes Thema… Mit Handy-Verträgen kennt sich kein Japaner aus, der nichts mit dem Business zu tun hat. Punkt.
Wenn man diesen Tarif wählt, kann man das und das machen. Aber wenn man das nimmt, dann kommt das dazu. Das gibt’s bei dem nicht. Undundund…
Wir schaffen es schließlich, nach vielem hin und her, einen halbwegs vernünftigen Tarif zu finden (ca 12 EUR im Monat, mit der Möglichkeit, e-mails zu versenden. Denn SMS, wie wir sie kennen, gibt es hier nicht. Die laufen in Japan auch übers Internet, also kann man gleich eine Mail schicken. Es hat auch jedes Handy eine e-mail - Adresse).
Bei den Verträgen ist übrigens eine Versicherung für das Handy dabei. Die kann man stornieren. Aber nicht sofort.
"Why not??" fragen wir verwundert.
Aki’s Antwort: "Today is contract day." Ah eh! Am Contract-Day kann man also die Versicherung, die man gar nicht haben will, nicht stornieren. Na gut….
2h später können wir dann auch endlich unsere Handys abholen. Meines ist schön kitsch-rosa. Und so richtig schön nur in Japanisch. Weil ein Englisches Menü, wer braucht denn so was. Mhm. Und wie speichern wir uns jetzt unsre Nummern ein? Stift und Zettel, so muss es auch gehen…

~*~

… to be continued…

Asakusa, meine "Hood" - zumindest für 4 Tage...

10/04/2009 – Zu Fuß in Asakusa

JAPAN UND KAPSELHOTELS 2

Der Jetlag war von der guten Sorte, erst konnte ich lange nicht einschlafen und dann kam ich nicht aus dem Bett der Kapsel. Bis ich aus dem Hotel geworfen wurde.
Ja, naja, nicht hochkant. Aber zwischen 10 und 15 Uhr hat niemand im Hotel zu sein. Nein. Ich auch nicht. Raus, raus! Nein, auch nicht im Internet-Zimmer. RAUS! Der Portier war aber immer sehr höflich. Dürfte das wohl tagtäglich erleben. Oder er glaubt, ich hätte was mit der "Yakuza" zu tun. Er hat sehr lange auf den Bildschirm gestarrt, als ich grad dabei war, bei Facebook’s "Mafia Wars" meine Waffen zu begutachten…

~*~

Also erkunde ich im Regen (Ja. Regen. Erinnerungen an meine Zeit in Rom werden wach…) meine Hood. Laufe den ganzen Tag durch die Straßen, von Asakusa bis Ueno.



Dort besuche ich schließlich den Zoo.

Allerdings blieb ich dort nicht lange. Sehr seltsamen Umständen zu folge beherbergt dieser Zoo neben Tieren im Gehege auch eine ganz besonders entzückende Spinnenart, die es sich zur Gewohnheit gemacht hat, große Netze links und rechts der Wege zu spannen, um sich dann mitten darin zu platzieren um dort auf mich zu warten. So schlendere ich also des Weges entlang und begehe den Fehler, in die Büsche zu schauen.

Wie gesagt, lang blieb ich nicht im Zoo.

Aber bis zu den Tigern hab ichs geschafft. Die ich übrigens sehr cool fand:
Großer Tiger – große Glaswand mit unmengen von Leuten.
Tiger dreht sich mit Hintern zur Glaswand, hebt ihn an und erledigt sein Geschäft vor der Nase der Besucher. Dem taugts im Zoo sicher…

~*~

Abends ist auch mein Portier wieder da. Wir begrüßen uns schon fast wie alte Freunde…

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… to be continued…

New York? Rio? Tokyo!

Nachdem ich bereits fast eine Woche hier bin, gibt es jetzt sehr viel auf einmal zu lesen, da ich wirklich jeden Tag was erlebt habe und das auch für mich schriftlich festhalten möchte. Es gibt einfach bisher fast jeden Tag was zu erzählen, aber keine Angst, das wird sich mit der Routine einstellen und ich denke, die Berichte werden kürzer :).

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10/02/2009 – Wien

Bereits am Flughafen sitzen die ersten Japaner mit den schicken Staubmasken vor der Nase. Die Angst vor Krankheiten sitzt tief...
Noch immer nicht nervös oder Aufgeregt. Ich flieg halt mal einfach wieder weg...

Neben mir sitzt ein Japaner, und wieder neben ihm ein Europäer, der anscheinend Japanologie studiert und Japanisch spricht. Stolz versucht der Student, ein Gespräch mit dem Japaner in der Mitte anzuknüpfen - außer 5 Wörtern allerdings, bei denen dieser ihm nicht mal ins Gesicht schaut, kriegt er die ganzen 11h Flugzeit nichts weiter aus ihm heraus...

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10/03/2009 – Tokyo

Einreiseprozedur hält sich in Grenzen - nur gewartet wird lange, der Rest geht ratz fatz.

Aki-san ist tatsächlich gekommen, um mich abzuholen! Gleich auf den ersten Eindruck sehr sympathisch, 23 Jahre jung und schreibt an ihrer Diplom/Master-Arbeit... Sie spricht sehr gut Englisch, auch wenn ich ab und an Schwierigkeiten habe, ihre japanische Aussprache als Englisch zu identifizieren (aber wirklich, wieso verstehe ich denn nicht, dass sie auf "Maruta" Englisch gelernt hat. "Maruta"… „MALTA!!!“) Aber wir verstehen uns blendend und sie ist begeistert, dass ich doch einiges an japanisch sprechen, lesen und verstehen kann.

Wir bringen meine Koffer ins Hotel in Asakusa (siehe "Japan und Kapselhotels") und sind gleich wieder on tour - der "Sensoji" (Tokyos wichtigster Tempel) ist gleich in der Gegend (siehe "Japan und Tempel"). Und schon sind wir mitten unter den Leuten.


Kulturschock? Keine Spur! Ich fühl mich gleich wie zu Hause. Überall gibt es Souvenirs zu kaufen (aber nicht nur für “gaijin“ (=Ausländer)! Viele Japaner kaufen hier ihre Geschenke für zu Hause ein.), Kitsch, Süßigkeiten,… ein Paradies!

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JAPAN UND TEMPEL

Vor den Tempeln gibt es meistens Glückslose zu kaufen. Dazu wirft man 100 Yen (ca 70 Cent) ein, schüttelt eine runde Box und lässt dann eines der sich darin befindlichen Stäbe aus einem winzigen Loch gleiten. Darauf steht eine Zahl - von dem Kästchen mit dieser Zahl kann man sich dann sein Los ziehen.

Aki-san zieht ein Los, welches "sehr gutes Glück" vorhersagt. Meines nur "regular". Gott sei Dank sind wir in Tokyo, da werden diese Lose übrigens zweisprachig gedruckt.
Aber "regular" ist nicht so schlecht - ich soll es behalten. Denn nur die "bad luck" - Lose werden an die Stäbe gebunden, die vor den Losboxen stehen! Das "bad luck" will man doch nicht haben, oder?

Bevor man einen Tempel betritt, muss man sich die Hände waschen. Dafür steht immer ein Brunnen an der Seite bereit. Ein kleiner Schrein mit Sand, in den man Duftstäbe stecken kann, steht auch direkt vor dem Tempeleingang. Der Rauch wird über den Kopf gewachtelt - soll Glück bringen. Bin dabei. Mache mit. Komm mir gar nicht doof vor.

Wenn man den Tempel betritt, gibt man eine Opfergabe. Können auch nur 5Yen (ein paar Cent, wenn überhaupt) sein, die man einwirft.
Lustig - im Inneren gibt es eine gleiche Stelle wie vorne, wo man die Münzen reinwirft, nur ist diese um einiges größer. Wir witzeln noch, das ist die Gabenstelle für die Banknoten-Spenden.
Ja, guter Witz. War tatsächlich so... zumindest haben da alle fast nur 1000er reingeworfen (ca 7 EUR, naja…) ...

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JAPAN UND KAPSELHOTELS

Um 4 bin ich im Hotel, schicke die ersten Mails an die daheimgebliebenen hinaus und überlege dann, wie ich mich am besten duschen gehe. Als Europäer hat man halt ein bisschen Schamgefühl… Aber in einem Kapselhotel gibt es keine privaten Duschen. Es geht zu wie in einer Art "onsen" - ein großer Duschraum (streng getrennt, ja keine Männer rein, da!! Weg, weg, weg!!!), in dem ein über-dimensionales Becken mit ca. 40-45 Grad warmen Wasser steht.


Aber: erst duschen - dafür gibts Plastikhocker vor Duschbrausen. Haarewaschen bitte hier, und auf keinen Fall Seife mit ins Becken nehmen - man duscht sich vorher und geht dann sauber ins Becken, da dieses ja alle anderen Damen mitbenutzen.
Das heisse Wasser war das beste vom ganzen Tag! Krebsrot wieder nach oben und rein in die Kapsel… ein Erlebnis für sich.
In der Kapsel gibt es alles, was man braucht - Fernseher (funktioniert allerdings nur gegen ein geringes Entgelt), Radio Licht und Wecker.
Ein Futon, ein Pölsterchen, eine Decke. Und ein Bambusrollo, um wenigstens ein wenig Privatsphäre zu vermitteln.

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JAPAN UND HÖFLICHKEIT

Bevor ich mich schlafenlege, bestürmt mich eine verzweifelte Japanerin. Irgendwas mit "Denki!!?? Denki!!??" oder so. Und dann "Laito!! Laito!!"
Verzweifelt, da keine Ahnung, von was die gute Frau da redet, schüttle ich den Kopf... "Sumimasen, wakarimasen!"
Bis es mir dämmert - Light!! Sie kann ihr Licht nicht einschalten! Alles klar, das geht, deute ihr höflich, ob ich ihre Kapsel be"knien" kann (be"treten" wäre das falsche Wort...) und schalte ihr das Licht ein. Mit einem Schwall an "Arigatou, arigatou, doumo arigatou gozaimasu!!" kniet sie vor ihrem Kapselloch und verbeugt sich ständig lächelnd vor mir. Bitte, gern geschehen. Noch während ich in meine Kapsel rutsche, bedankt sie sich.
Was für ein nettes Volk...

~*~

... to be continued...