..eigentlich sollte ich ja jetzt unterwegs zum Flughafen sein, Muttern abholen. Allerdings hat sich gestern ein Vogel eingebildet, er müsse ein paar Runden im Triebwerk des Flugzeugzubringers drehen, somit wurde der Flug umgebucht. Also morgen früh aus den Federn...
Morgen früh aus den Federn?? Oha! Morgen, in einer Woche, selbe Zeit - selber Ort. Auf dem Weg Richtung Flughafen, ein Jahr Japan hinter mir lassen und mein Leben in Österreich beginnen.
Zeit, mein Leben hier Revue passieren zu lassen...
# Kein Kulturschock bei der Ankunft; es war alles so, wie ich es mir vorgestellt und erwartet hatte - noch besser! Eine von Grund auf andere Mentalität, eine oberflächliche Freundlichkeit und Höflichkeit (wie man sie auch aus anderen Ländern und Städten kennt), viele Eigenheiten (fängt bei Begrüßungen und Hirarchien an, geht über die Esskultur und Religion bis zum Privatleben) und doch schien mir alles irgendwie vertraut. Kulturschock kam dann bei meinem Heimaturlaub in Österreich...
# Ich bin ein Glückskind =). Mein Labor war eines der Besten - die Studenten unternahmen gemeinsam viel und waren sehr erfreut, ihr Englisch an mir auszuprobieren. Ich habe es tatsächlich geschafft, einige Freundschaften mit Japanern zu schließen. Ganz im Gegenteil zu vielen anderen, die kaum die Möglichkeit hatten, abseits der Arbeit auf der Uni mit Japanern Zeit zu verbringen. Und dabei sind auch welche dabei, die durchaus japanisch sprechen können.
# Mein Professor hat mir bei meinem Fare-well - Essen gesagt, dass er nun versteht, warum ich nie am Labor anzufinden war (nie ist übertrieben, ich war sehr wohl dort =)...) - er hat mich gefragt, was ich denn in Japan alles gesehen habe und wo ich überall war. Ja, ich habe mich bemüht, so viel wie möglich herumzureisen, und trotzdem habe ich noch immer nicht alles gesehen, was ich gerne gesehen hätte. Aber für ein Jahr hier finde ich es ok, und ich komme sicher wieder...
# Ganz im Gegensatz zu Rom habe ich hier auch viele internationale Freundschaften geschlossen. In Rom war ich nicht so erpicht darauf (vielleicht wollte ich mir meine "Energie" auch für "mein" Land aufsparen). Natürlich waren es hauptsächlich Europäer, die ich kennengelernt habe, und ich zähle einige aus Schweden zu einem engeren Freundeskreis. Leider sind fast alle schon wieder weg, auf der ganzen Welt verteilt. Anfangs dachte ich, es ist hart, das Land erst so spät nach allen anderen zu verlassen, aber andererseits macht es mir den Abschied etwas leichter. Und noch nie hatte ich so viele Pläne für Besuche geschmiedet - und auch nie so viele Bekanntschaften nach Wien eingeladen. Ich bin gespannt, ob aus den ganzen Plänen wirklich etwas wird (Schweden ist sicher, aber da wollt ich ja sowieso immer hin).
Freunde, die ich vermutlich nie mehr sehen werde, sind die aus China, Vietnam und anderen Asiatischen Ländern. Es war interessant, Gespräche mit ihnen zu führen, verschiedene Ansichten kennenzulernen; ich denke, das hat mich hier am meisten geprägt. Denn auch wenn Europa aus einzelnen Ländern mit unterschiedlichen Mentalitäten besteht, verglichen zu Asien sind wir doch irgendwie fast gleich.
# Ein Studienkollege hat mich gefragt, was ich denn vermissen werde, wenn ich wieder zu Hause bin. Wo soll ich anfangen??
+ Sushi!!!!!!! Der Fisch hier ist einfach nur der Wahnsinn und ich denke, ich werde wirklich in Österreich kein Sushi mehr essen können. Es ist ja nicht schlecht, das sag ich nicht, aber wenn man den Vergleich kennt, dann kanns GAR NICHTS! Abgesehen davon, gibt es hier so viel mehr Auswahl an Fisch-sorten... ich denke, ich werde endgültig auf selbstgemachtes Sushi umsteigen müssen...
+ Onigiri (Reisbällchen) - total unspektakulär und so lecker. Werd ich auch nur noch selbst-gemacht genießen können, ob ich den Reis aber so lecker hinbekomme wie hier? ...
+ Die Ruhe in den Öffentlichen Verkehrsmitteln - keiner redet laut, keiner telefoniert...
+ In fast allen Restaurants bekommt man vor dem Essen feuchte "Handtücher" zum Hände-säubern. Welch großartige Idee! Das erinnert mich an ein Abschiedsessen mit einem Mädchen aus Deutschland, die das Tuch in die Hand nahm, und ganz entsetzt rief, "Aah, ich hasse das, wenn die Tücher kommen und sie sind nicht mehr warm." Nach dem Hinweis, dass sie bald wieder in München sein wird, wo sie GAR NICHTS bekommt zum Hände"waschen" musste sie dann lachen...
+ Mochi! Meine Japanischen Süßigkeiten - wobei "süß" relativ ist, denn es ist bei weitem nicht so süß wie in Europa. Mein liebstes ist "Daifuku", klebreisteig mit roter Bohnenpaste und Bohnenstücken gefüllt (Anko). Yummy... Und Melonpan.... aber ich habe mich schon mit Rezepten versorgt... =)
+ Die vielen Strom-kabel. Millionen. Ein einziges Wirr-warr an Kabeln, die sich durch die Straßen ziehen. Faszinierend, irgendwie.
+ Die japanische traditionelle Architektur.
+ IRASSHAIMASEEEEEEE - wenn man ein Geschäft betritt; in allen Lautstärken und Tonlagen.
+ Combini - 24/7 - Läden, bei denen man auch um 3 Uhr in der Nacht seine Handy-Rechnung bezahlen kann, wenn man will... wobei: vielleicht ist es eh gut, dass es das in Österreich nicht gibt. Verleitet nur zum "ach, es ist 3 Uhr, ich hab Hunger, ich hol mir schnell was" - Gedanken.
+ Engrish - leally! Ein Genuss, und ich verspotte nicht sondern finde das Englisch der meisten Japaner einfach nur herzig...
+ Shibuya - einfach nur dastehen und die Menschenmeassen beobachten, wie sie sich über die Straßen bewegen; faszinierend.
+ Vieles mehr, was mir alles jeden Tag aufs neue bewusst wird und ich wieder verdränge, da der Abschied naht...
- Nicht vermissen werde ich die Semi (蝉) - japanische Zikaden. Sie lärmen noch immer vor meinem Balkon, jetzt nicht mehr so laut wie im Hochsommer, aber noch immer nervig genug. (Hier ein Beispiel-Klang einer Semi.)
Wenn die ersten Sonnenstrahlen erscheinen, geht's los. Die ersten Tage dachte ich, "puh, da ist aber ein Schreiner fleissig, so früh Holz schneiden...". Ohne Witz, es gibt eine Gattung, die wirklich so "zirpt", als ob Holz mit einer Säge geschnitten wird!! (Das wäre dann HIER zu hören. Da sag noch mal einer, das klingt NICHT nach Holz-schneiden... plus: Etwas lauter muss man sich das noch vorstellen...)
- Auch nicht so ganz vermissen werde ich die Hitze gepaart mit bald 100%iger Luftfeuchtigkeit. Aber auch das hab ich überlebt, warn ja nur zwei Monate...
Japan - TOKYO - wird immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben. Und ich komme wieder!!! (Das ist eine Drohung, kein Versprechen =)....)
Jaaa~ ne, off to enjoying my last 7 days in this awesome city...
Morgen früh aus den Federn?? Oha! Morgen, in einer Woche, selbe Zeit - selber Ort. Auf dem Weg Richtung Flughafen, ein Jahr Japan hinter mir lassen und mein Leben in Österreich beginnen.
Zeit, mein Leben hier Revue passieren zu lassen...
# Kein Kulturschock bei der Ankunft; es war alles so, wie ich es mir vorgestellt und erwartet hatte - noch besser! Eine von Grund auf andere Mentalität, eine oberflächliche Freundlichkeit und Höflichkeit (wie man sie auch aus anderen Ländern und Städten kennt), viele Eigenheiten (fängt bei Begrüßungen und Hirarchien an, geht über die Esskultur und Religion bis zum Privatleben) und doch schien mir alles irgendwie vertraut. Kulturschock kam dann bei meinem Heimaturlaub in Österreich...
# Ich bin ein Glückskind =). Mein Labor war eines der Besten - die Studenten unternahmen gemeinsam viel und waren sehr erfreut, ihr Englisch an mir auszuprobieren. Ich habe es tatsächlich geschafft, einige Freundschaften mit Japanern zu schließen. Ganz im Gegenteil zu vielen anderen, die kaum die Möglichkeit hatten, abseits der Arbeit auf der Uni mit Japanern Zeit zu verbringen. Und dabei sind auch welche dabei, die durchaus japanisch sprechen können.
# Mein Professor hat mir bei meinem Fare-well - Essen gesagt, dass er nun versteht, warum ich nie am Labor anzufinden war (nie ist übertrieben, ich war sehr wohl dort =)...) - er hat mich gefragt, was ich denn in Japan alles gesehen habe und wo ich überall war. Ja, ich habe mich bemüht, so viel wie möglich herumzureisen, und trotzdem habe ich noch immer nicht alles gesehen, was ich gerne gesehen hätte. Aber für ein Jahr hier finde ich es ok, und ich komme sicher wieder...
# Ganz im Gegensatz zu Rom habe ich hier auch viele internationale Freundschaften geschlossen. In Rom war ich nicht so erpicht darauf (vielleicht wollte ich mir meine "Energie" auch für "mein" Land aufsparen). Natürlich waren es hauptsächlich Europäer, die ich kennengelernt habe, und ich zähle einige aus Schweden zu einem engeren Freundeskreis. Leider sind fast alle schon wieder weg, auf der ganzen Welt verteilt. Anfangs dachte ich, es ist hart, das Land erst so spät nach allen anderen zu verlassen, aber andererseits macht es mir den Abschied etwas leichter. Und noch nie hatte ich so viele Pläne für Besuche geschmiedet - und auch nie so viele Bekanntschaften nach Wien eingeladen. Ich bin gespannt, ob aus den ganzen Plänen wirklich etwas wird (Schweden ist sicher, aber da wollt ich ja sowieso immer hin).
Freunde, die ich vermutlich nie mehr sehen werde, sind die aus China, Vietnam und anderen Asiatischen Ländern. Es war interessant, Gespräche mit ihnen zu führen, verschiedene Ansichten kennenzulernen; ich denke, das hat mich hier am meisten geprägt. Denn auch wenn Europa aus einzelnen Ländern mit unterschiedlichen Mentalitäten besteht, verglichen zu Asien sind wir doch irgendwie fast gleich.
# Ein Studienkollege hat mich gefragt, was ich denn vermissen werde, wenn ich wieder zu Hause bin. Wo soll ich anfangen??
+ Sushi!!!!!!! Der Fisch hier ist einfach nur der Wahnsinn und ich denke, ich werde wirklich in Österreich kein Sushi mehr essen können. Es ist ja nicht schlecht, das sag ich nicht, aber wenn man den Vergleich kennt, dann kanns GAR NICHTS! Abgesehen davon, gibt es hier so viel mehr Auswahl an Fisch-sorten... ich denke, ich werde endgültig auf selbstgemachtes Sushi umsteigen müssen...
+ Onigiri (Reisbällchen) - total unspektakulär und so lecker. Werd ich auch nur noch selbst-gemacht genießen können, ob ich den Reis aber so lecker hinbekomme wie hier? ...
+ Die Ruhe in den Öffentlichen Verkehrsmitteln - keiner redet laut, keiner telefoniert...
+ In fast allen Restaurants bekommt man vor dem Essen feuchte "Handtücher" zum Hände-säubern. Welch großartige Idee! Das erinnert mich an ein Abschiedsessen mit einem Mädchen aus Deutschland, die das Tuch in die Hand nahm, und ganz entsetzt rief, "Aah, ich hasse das, wenn die Tücher kommen und sie sind nicht mehr warm." Nach dem Hinweis, dass sie bald wieder in München sein wird, wo sie GAR NICHTS bekommt zum Hände"waschen" musste sie dann lachen...
+ Mochi! Meine Japanischen Süßigkeiten - wobei "süß" relativ ist, denn es ist bei weitem nicht so süß wie in Europa. Mein liebstes ist "Daifuku", klebreisteig mit roter Bohnenpaste und Bohnenstücken gefüllt (Anko). Yummy... Und Melonpan.... aber ich habe mich schon mit Rezepten versorgt... =)
+ Die vielen Strom-kabel. Millionen. Ein einziges Wirr-warr an Kabeln, die sich durch die Straßen ziehen. Faszinierend, irgendwie.
+ Die japanische traditionelle Architektur.
+ IRASSHAIMASEEEEEEE - wenn man ein Geschäft betritt; in allen Lautstärken und Tonlagen.
+ Combini - 24/7 - Läden, bei denen man auch um 3 Uhr in der Nacht seine Handy-Rechnung bezahlen kann, wenn man will... wobei: vielleicht ist es eh gut, dass es das in Österreich nicht gibt. Verleitet nur zum "ach, es ist 3 Uhr, ich hab Hunger, ich hol mir schnell was" - Gedanken.
+ Engrish - leally! Ein Genuss, und ich verspotte nicht sondern finde das Englisch der meisten Japaner einfach nur herzig...
+ Shibuya - einfach nur dastehen und die Menschenmeassen beobachten, wie sie sich über die Straßen bewegen; faszinierend.
+ Vieles mehr, was mir alles jeden Tag aufs neue bewusst wird und ich wieder verdränge, da der Abschied naht...
- Nicht vermissen werde ich die Semi (蝉) - japanische Zikaden. Sie lärmen noch immer vor meinem Balkon, jetzt nicht mehr so laut wie im Hochsommer, aber noch immer nervig genug. (Hier ein Beispiel-Klang einer Semi.)
Wenn die ersten Sonnenstrahlen erscheinen, geht's los. Die ersten Tage dachte ich, "puh, da ist aber ein Schreiner fleissig, so früh Holz schneiden...". Ohne Witz, es gibt eine Gattung, die wirklich so "zirpt", als ob Holz mit einer Säge geschnitten wird!! (Das wäre dann HIER zu hören. Da sag noch mal einer, das klingt NICHT nach Holz-schneiden... plus: Etwas lauter muss man sich das noch vorstellen...)
- Auch nicht so ganz vermissen werde ich die Hitze gepaart mit bald 100%iger Luftfeuchtigkeit. Aber auch das hab ich überlebt, warn ja nur zwei Monate...
Japan - TOKYO - wird immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben. Und ich komme wieder!!! (Das ist eine Drohung, kein Versprechen =)....)
Jaaa~ ne, off to enjoying my last 7 days in this awesome city...